Back to the roots? Als Kind der 70er und 80er Jahre finden sich meine fotografischen Wurzeln in der Analogfotografie. So ist es nicht verwunderlich das ich immer wieder gerne dahin zurückkehre. Aktueller Anlass ist die neue Fujifilm GFX 50S, ja eine digitale Mittelformatkamera, diese erinnerte mich daran das mein Vater noch eine analoge Mittelformatkamera besitzt, eine Rolleiflex SL66.
Kurzerhand habe ich mir diese geliehen, erstmal hieß es 120er Rollfilm zu besorgen, in Göttingen nicht so einfach, also muss das Internet herhalten, ich stieß bei meiner Recherche schnell auf verschiedene Anbieter, z.B. Fotoimpex und Ars Imago, Amazon geht auch. Nach ein paar Tagen hielt ich meine 120er Rollfilme Portra 400 von Kodak in der Hand. Jetzt wird es spannend, wie legt man den Film nochmal ein? Mein Vater hatte die Anleitung nicht mehr, also googeln. Youtube macht sich da sehr bewehrt, es gibt einige Videos zu der SL 66 unteranderem welche die das Einlegen des Films zeigen.
Die Kamera war nun startklar, was fotografieren, ich hatte einige Tage vorher in der Region um Elvese bei Northeim etwas exploriert, in der Nähe der A7 gibt es dort einen alten Steinbruch, dessen Abbruchwand wird von einer Reihe von Fichten überragt wird, bei entsprechendem Licht leuchtet diese Abbruchwand förmlich auf und die dunklen Fichten darüber ergeben ein stimmiges Bild. Es dauerte eine Weile bis ich den Steinbruch fand, es gibt dort 2 verschiedene Steinbrüche nah beieinander, der besagte Steinbruch ist heute ein Schießstand, Zutritt also nicht so einfach möglich. Ich begnügte mich erstmal mit einer alten Scheune am Ortsrand von Elvese.
Mein Weg führte mich weiter zur Plesseburg,
Später am Nachmittag fuhr in nach Kassel wo ich zunächst einige Fotos in der Karlsaue schoss und anschließend im Schlosspark Wilhemshöhe, die späte Tageszeit führte dazu das ich die SL 66 nicht mehr nutzen konnte, mir fehlte ein Drahtauslöser um Langezitbelichtungen machen zu können. Digitale Fotos vom Schloss und Umgebung gibt es in diesem Flickr Album.
Nach dem die ersten Rollen voll waren stand nun die Entwicklung an, ich wusste aus früher Erfahrung das die Anbieter vor Ort in Göttingen nur „Standart“ Entwicklung anbieten. Ich wollte den Rollfilm schon von einem Fachlabor entwickeln lassen. Fotoimpex bietet diesen Service an.. Meine Recherche im Netz führte zu einen Labor namens MeinFilmLab. Der Ablauf ist recht einfach, man lädt ein Bestellformular im pdf Format herunter füllt dieses am besten am Bildschirm aus, packt es zusammen mit den Filmrollen in eine Versandhülle und ab zur Post. Abgeschickt habe ich die Filme an einem Samstag, die Negative zusammen mit dem von mir ausgewählten Datenträger, kamen am darauffolgenden Freitag bei mir an, bei Schwarzweiss Filmen dauert es wohl etwas länger.
Weil ich nicht so lange abwarten konnte ob die SL 66 überhaupt noch voll funktionsfähig ist, nach all der Zeit im Schrank, ich spreche hier von mindestens 30 Jahren, habe ich mir bei eBay einen Polaroid Adapter mit einigen Fujifilm FP 100C Trennbildfilmen bestellt, nach ersten Handhabungsschwierigkeiten mit dem Film habe ich einige sehr gute Ergebnisse erzielt, die SL 66 funktioniert bei richtiger Belichtung einwandfrei. Thema Belichtung, dazu ist ist zwingend ein Belichtungsmesser notwendig.
Um mein Analog Revival weiterzuführen habe ich meine Leica M7 mal aus der Vitrine geholt, einige 135 Filme bestellt, wie z.B. den Pancro400 von Bergger, davon auch einige 120er die ich demnächst in der SL 66 einsetzen werde. Sobald die Fotos aus der Leica entwickelt sind werde ich diese natürlich hier posten.